Eine Gratwanderung zwischen unbegrenzten Möglichkeiten der Kontaktaufnahme und Zeitverschwendung.
Machen wir uns nichts vor. Das Internet hat uns voll im Griff. Unsere Präsenz in den sozialen Medien nimmt stetig zu. Während vielleicht mancher über diese Entwicklung nur den Kopf schüttelt, ist Social Media für viele längst zum Alltag geworden. Fast stündlich wird der Feed auf Neuigkeiten untersucht und genauso wird jedes Bild und jeder Gedanke auf den Plattformen geteilt. So mancher verpasst auf der Suche nach dem ultimativen Content und dem perfekten Bild die Ausfahrt ins wahre Leben…
Für mich ist es ein großes Glück, dass wir in einer Zeit mit digitalen Medien leben. Über das Internet können wir immer und überall auf breites Wissen zugreifen und uns sehr umfassend informieren und unterhalten. Doch die ständige Erreichbar- und Verfügbarkeit hat auch ihre Schattenseiten.
Urteilen mag ich darüber nicht.
Auf meinen Instagram- und Facebook-Accounts sieht man naturgemäß nur eins: Allgäuer Berge.
Aus meinem privaten Alltag poste ich so gut wie nichts. Dafür dokumentiere ich faste jede Wanderung, jeden Klettersteig, jede Hüttentour, jede MTB-Runde, jede Ski- oder Schneeschuhtour und jede Form einer Outdooraktivität.
Die Plattformen sind eine wunderbare Möglichkeit mit meinen Touren und Zielen zu überzeugen und durch ausgewählte Fotos Interesse an meinem Angebot zu wecken.
Ich freue mich riesig über die Herzchen und Likes, die positiven Kommentare und Follower*innen, die sich fleißig ansammeln.
Fast unbemerkt gerate ich daher auch immer einmal wieder in den Sog von Instagram & Co. Diese Anziehung hervorgerufen durch die Belohnung mit Reichweite, Likes und Abonnenten ist enorm. Klammheimlich schleichen sich Gedanken darüber, was Motiv und Inhalt des nächsten Posts sind, bereits bei der Planung einer neuen Bergtour in den Vordergrund. Ich durchdenke den richtigen Zeitpunkt für einen neuen Post, formuliere an einer Bildbeschreibung, lege Hashtags und Verlinkungen fest - kurzum, ich taste mich förmlich lahm wie eine Schnecke an einen vermeintlich professionellen und interessanten Beitrag heran. Ausgang ungewiss. Am Ende vergleiche ich mich auf unangenehme Weise mit anderen und verbringe für meinen Geschmack viel zu viel Zeit auf den Plattformen.
Wenn ich in den Allgäuer Bergen unterwegs bin, lasse ich meine Kamera, sprich das Handy, nie daheim oder im Rucksack, denn dafür halte ich die tollen Aussichten und die kostbaren Momente viel zu gern fest. - Und ja, ich zeige anderen die Bilder!
Immer wieder lasse ich aber Posts darüber in den sozialen Netzwerken aus.
Hier versuche ich den Spagat: In einer gewissen Regelmäßigkeit mit Beiträgen präsent zu sein, gleichzeitig die Nutzer aber nicht zu überfluten und jeden Wimpernschlag zu veröffentlichen. Dabei versuche ich vielmehr meiner Followerschaft nichts vorzumachen und lächle oft verschwitzt, derangiert und unperfekt in die Kamera.
Das mag richtig oder falsch sein. Es ist ganz wirklich und hilft (hoffentlich) auf meine Dienstleistung aufmerksam zu machen. Es ist mein Weg.
Freundschaften sind immer ein Grund zum Feiern!
Per Mausklick ist man heute mit jemandem auf Facebook befreundet oder folgt ihm oder ihr auf Instagram. Schnell sammeln sich so zahlreiche Freunde an und es ist einfach wie nie, in Kontakt zu sein und den jeweils anderen am eigenen Leben teilhaben zu lassen.
Doch was heißt es, was bedeutet es in Social Media befreundet zu sein?
Ist das echt oder nur ganz oberflächlich?
Vielleicht ist es in den sozialen Netzwerken dann eben doch auch ein bisschen wie im wahren Leben.
Der Mensch hat in der realen Welt auch nur einen kleinen Kreis echter und enger Freunde. Diese Freundschaften müssen gepflegt werden und leben von gemeinsam verbrachter Zeit und Erlebnissen, Loyalität, Ehrlichkeit, geteilter Freude und gemeinsamen Frust. Was darüber hinaus geht, fällt in eine weiter gefasste Freundes-Kategorie bis hin zu den entfernten Bekannten. Müssten wir alle unsere wahren Kontakte in bestimmter Folge anrufen oder treffen, hätten wir keine Zeit mehr für anderes…
Online gelten andere Regeln. Freunde sind prinzipiell immer erreichbar und man weiß schnell, was sie aktuell so machen. Bestätigung kommt per Kommentar oder ohne viele Worte mit einem Herzchen oder Like per Klick. Was in einer Face-to-Face Unterhaltung nahezu unmöglich ist, wird online gnadenlos mit einem Klick auf „Freundschaft beenden / entfolgen“ abgewickelt.
Online-Freundschaften sind aber nicht immer oberflächlich. Manch virtueller Austausch ist eine Bereicherung und Unterstützung kommt heutzutage in vielen Facetten daher. Ein mitfühlender Kommentar kann annähernd so guttun wie eine Umarmung. Und manchmal wird aus einer Bemerkung von einem unbekannten Follower eine ganz echte Freundschaft im wahren Leben.
Social Media kann auch Menschen im realen Leben zueinander bringen. Ich habe gleich zwei gleichgesinnte und bergbegeisterte tolle Frauen über Instagram & Co gefunden. Anfänglich habe wir uns vorsichtig beschnuppert und angenähert, mittlerweile sind wir im Dreiergespann zu einem tollen Berg-Team zusammengewachsen und auch in den Einzelbeziehungen zu Freundinnen geworden.
Seit fast zwei Jahren gehe ich zusammen mit Antje und Katherina wandern oder im Winter auf Schneeschuhtour, wann immer sich das einrichten lässt.
Wir haben Spaß miteinander, tauschen uns aus, teilen Emotionen, unsere Leidenschaft, unsere Erfahrungen und ein bisschen unser Leben. Manchmal darf es auch ernster zugehen, wir telefonieren, sind füreinander da - ganz so wie Freundinnen das so machen!
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Für unsere Freundschaft bin ich sehr, sehr dankbar. Ohne Facebook und Instagram wären wir uns vermutlich nie begegnet. Schlussendlich weil #instaverbindet
- … sind Freundschaften immer ein Grund zum Feiern!
Hier geht es zu den Accounts der Beiden, schaut mal vorbei!