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Traumwochen im Herbst - wandern und biken

Katja Wehr • 1. November 2017

Frische Luft, klare Sicht

und bunte Blätter...

wandern

... ideale Bedingungen für Touren!

Wer als Hausfrau und Mutter das Glück hat, im Nebenberuf Wanderungen zu planen und Freizeitaktivitäten zu empfehlen, der muss seine Arbeiten und Pläne flexibel auf den Wetterbericht einrichten. Da sich der Herbst 2017 im Allgäu an vielen Tagen von seiner schönsten Seite zeigte, war das Motto klar: „Nix wie raus!“.

Doch auch mir geht es manchmal so, dass der innere Schweinehund erst überwunden werden muss.
Welche Tour? Eine Runde mit dem Mountain Bike oder doch mit Rucksack und in Bergstiefeln? Allein .
Habe ich dazu heute ausreichend Motivation? Bin ich mir selbst genug? Was ist wenn …?
Oder soll ich nicht doch erst noch Liegengebliebenes erledigen?

Wenn dann der Entschluss gefasst ist, einfach mal zu machen, ist der Rucksack auch gleich gepackt
oder der Reifendruck am Rad geprüft! Wenn ich wollen würde, würde ich wollen…
Ein ums andere Mal bin ich also im Oktober losgezogen, habe den Schweinehund an die Kette gelegt und frische Luft und klare Sicht genossen. Ich war im Klettersteig unterwegs, biken und wandern – lest selbst!

Salewa-Klettersteig

Anfang Oktober ist die Gelegenheit noch einmal günstig.
Ein Tag mitten in der Woche und das Wetter nicht unbedingt golden, dafür trocken, beständig und nicht kalt. Entsprechend sollte auch nicht viel los sein, am Iseler und vor allem auf dem vielbegangenen Salewa-Klettersteig.
Passt also! Und ich fahre nach Oberjoch.

Mit der Wiedhagbahn erleichtere ich mir die ersten Höhenmeter und steige dann rasch zum Einstieg in den dreiteiligen Klettersteig auf. Wie erhofft, sind tatsächlich nur wenige Kletterer unterwegs, allerdings kommt es in der Gruppe vor mir an der sogenannten Schlüsselstelle, der Bergführerplatte, zu Problemen. Eine junge Klettersteiggeherin ist komplett erschöpft, lockert ihren Halt und stürzt leicht in ihr Klettersteigset. Gott sei Dank, es passiert ihr weiter nichts! Sie ist geschockt und hat Angst.
Es geht weder vor noch zurück, denn auch ihren Begleitern kauft dieser Sturz den Schneid ab. So ist es eine glückliche Fügung, dass ein Teammitglied der Bergwacht Sonthofen im Steig unterwegs ist. Er weiß zu helfen und kann die junge Frau und ihre Freunde aus der unglücklichen Lage befreien. Am Ende erreichen alle den Gipfel des Iseler und können dort nach dem ersten Teilstück den Steig unverletzt verlassen.
Nach all der Aufregung mache ich ebenfalls am Gipfel eine Brotzeit und setze dann den kompletten Steig bis zum Kühgundrücken fort. Auf dem markierten Weg, dem Schmugglersteig, endet meine Abenteuertour wieder an der Bergstation der Wiedhagbahn und auch ich lande nach erlebnisreichem Tag wohlbehalten im Tal.

Klettersteig gehen

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Mountain-Bike Tour #1

Das Wochenende zuvor noch mit einer lieben Freundin in Stuttgart verbracht, ist es bei nun wirklich goldenem Oktoberwetter ein Muss das Haus zu verlassen und sich in den Fahrradsattel zu schwingen.
Kurz den Koffer ausgepackt und die Waschmaschine eingeschaltet.
Schon geht es von der Haustüre aus los mit dem Rad über den Blender nach Eschach. Eigentlich sollte es ja auch nur eine kleine Runde werden, einen konkreten Plan gibt es nicht. Ein bisschen radeln. Die vielen Gespräche und das gemeinsam besuchte Seminar ein wenig sacken lassen und dabei auch körperlich in Bewegung kommen.
Den Ausblick auf die Berge genießen. Und schon lasse ich die Wenger Egg Alpe hinter mir und steuere auf den Aussichtsturm des Schwarzen Grats zu.

Mountainbiketour

Der Schwarze Grat ist mit 1118 m Höhe der höchste Berg Württembergs. Auf dem Gipfel steht ein hölzerner Aussichtsturm, von dessen Plattform bei guter Sicht der gesamte Hauptkamm der Alpen, das Alpenvorland und der Bodensee zu sehen ist.
Die Sonne lacht, die Aussicht ist prächtig.

Mountainbiketour

Nach kurzer Rast auf dem Aussichtsturm setze ich meine Rad-Runde fort und fahre in großem Bogen über die Alpe Herrenberg hinunter in das Glasmacherdorf Schmidsfelden. Ich trete in die Pedale und radle den steilen Walkenberg samt Schanze wieder hinauf und über den Golfplatz mit dem höchsten Abschlag Deutschlands (1011 m) zurück in Richtung Wiggensbach.

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Wanderung Burgberger Hörnle

Wenn eine gute Freundin sich einen ganzen Vormittag frei machen kann, die Sonne scheint und der Himmel blau ist, kann ich meine Beweglichkeit unter Beweis stellen und kurzerhand den Tag komplett umorganisieren…
Der Berg ruft.
Den Award für die Hausfrau des Jahres werde ich in dieser Woche sicher wieder nicht verliehen bekommen. Aber wozu auch? Können muss man auch wollen!
Also geht es gleich am nächsten Morgen erneut nach draußen.
Dieses Mal mit Bergschuhen und Rucksack - und zu zweit.

Wir entscheiden nach Burgberg zur fahren und oberhalb des Ortes vom Parkplatz aus die lohnende Tour auf das Burgberger Hörnle, einen Nebengipfel des Grünten, zu machen. Der steile Anstieg ist wunderschön und abwechslungsreich und er erfordert Trittsicherheit und etwas Übung.
Am Gipfel genießen wir die großartige Aussicht auf die Allgäuer Berge und das Illertal und haben das Gipfelkreuz ganz für uns allein. Zeit eine Brotzeit auszupacken, Sonne zu tanken und über dies und das zu quatschen…
Schließlich setzen wir unsere Wanderung über den drahtseilversicherten Grat in Richtung Grünten bis zum Grüntenhaus fort und kehren von dort über den normalen Wanderweg wieder zurück zum Auto.

Wanderung

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Mountainbike-Tour #2

Die Temperaturen sind absolut verlockend, die Landschaft leuchtet in der herbstlichen Sonne.
Nach einem Tag „draußen-Pause“ und den allernötigsten Handgriffen im Haus, zieht es mich wieder auf’s Rad.
Einen wirklichen Plan, wo es hingehen soll, habe ich wieder nicht, aber etwas besser vorbereitet bin ich dann doch. Rucksack mit Brotzeit, Getränken und Handtuch. Ja richtig - ein Handtuch!
Das Allgäu ist wie gemacht zum Biken. Und zum Baden, manchmal auch Mitte Oktober!

Ich werde Schotterpisten, Wanderwege und Singletrails finden und starte wieder direkt vor der Haustür.
Zunächst komme ich zügig auf der ehemaligen Trasse des Isny-Bähnles nach Buchenberg voran. Ich entscheide mich für eine Tour nach Westen und radle Richtung Rechtis. Meine Tour führt ab dem Weiler Osterhofen auf den langen Trail des Sonneckgrats südlich des Wengener Tals bis zur Burgruine Altrauchburg. Über viele Kilometer wechseln sich Wald- und Wiesenpfade ab. Der Weg führt immer auf dem Grat entlang und ist teilweise technisch anspruchsvoll. Das alte Gemäuer der Altrauchburg ist ein Ausflugsziel, das man auch mit dem Auto erreichen kann und eine tolle Kulisse für eine Rast in der Sonne. Es gibt hier auch eine Gaststätte, die zur Einkehr einlädt und so freue ich mich mit einigen anderen Ausflüglern über das spektakuläre Blau des Himmels und die bunt gefärbten Blätter.

biken

Nach meiner Rast setze ich meinen Weg fort und fahre steil bergab nach Kleinweiler. Kurz führt der Weg an der Hauptstraße entlang bis ich auf den Radweg nach Bolsternang und zur Klinik Überruh stoße.
Hier kurbele ich mich über einen Forstweg wieder auf den Höhenzug hinauf, der zum bereits bekannten „Schwarzen Grat“ führt. Den Aussichtsturm lasse ich heute aus und fahre an der Wenger Egg Alp vorbei zum Eschacher Weiher.

biken

Der Eschacher Weiher ist ein wunderbarer Platz und ich baue ihn oft in meine Radrunden mit ein.
Wann immer es sich anbietet, halte ich an und gehe baden.
Es ist herrlich, im See abzutauchen und dabei auf die Berge zu schauen…
Ein Handtuch habe ich dabei, mehr brauche ich nicht!
Der See ist kalt. Mit etwas Überwindung, ein paar Höhenmeter und Kilometer in den Beinen schwimme ich eine Runde. Es ist der Hammer und ich liege noch ein bisschen in der Sonne.
Cool – 19. Oktober 2017, Eschacher Weiher, 1000 m ü. n.N.

Freizeit am See

Mit Prickeln auf der Haut fahre ich dann die letzten Kilometer auf altvertrauten Pfaden über den Wasserschmecker Weg und Wagenbühl zurück nach Wiggensbach.

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Es wintert...

Tour über die Hörner

Reformationstag 2017, bundesweiter Feiertag.
Der Wetterbericht sagt Sonne und einen wolkenlosen Himmel voraus.
Die Tochter plant nochmal mit Freunden eine Mehrseillängen-Klettertour zu gehen, der Sohn trifft sich mit Freunden und mein Mann, ja mein Mann, schnürt mit mir die Bergstiefel!
Uns zieht es hinauf, möglichst mit Aussicht und möglichst mit kurzer Anfahrt und ohne Stau…

Wir wählen eine beliebte Tour, die im Allgäu zu den Klassikern gehört – die Hörner Tour.
Sicher werden wir auf zahlreiche Bergfreunde treffen, der Hörner-Panoramaweg ist ein sogenannter Hotspot in den Allgäuer Bergen.
Doch auch wir bekommen heute hier, was uns vorschwebt...
Mit der Weltcup-Express-Bahn in Ofterschwang hinauf auf den Berg, einen schönen Weg, zwei Gipfelziele, Sonne, einen fantastischen Ausblick, klare Luft, einen Vorgeschmack auf den Winter, Zeit zu quatschen und Pläne für das nächste Jahr zu schmieden, ein-zwei erste Schneebälle, eine knieschonende Talfahrt mit der Bahn und zum Schluss einen heißen Kakao in der Hütte.

wandern

Von der Bergstation Weltcup-Express laufen wir auf dem Panoramaweg zunächst um das Ofterschwanger Horn, vorbei am Sigiswanger Horn, auf das Rangiswanger Horn. Vom Gipfel aus hat man ein 360°-Panorama und es bietet sich eine unglaubliche Aussicht. Ausblicke auf den Hauptkamm, die Nagelfluhkette, den Bregenzer Wald und das Illertal.
Die Berge sind bereits eingezuckert, es wintert und die Vorfreude auf die Skisaison und Unternehmungen im Schnee wächst!

Wanderung

Klassischerweise verläuft die Hörnertour auf dem Panoramaweg von der Berstation der Hörnerbahn zur Bergstation Weltcup-Express oder umgekehrt.
Wir überschreiten aber quasi das Rangiswanger Horn und machen uns auf den Rückweg zur Bergstation der Weltcup-Express-Bahn. Dabei nehmen wir schnell noch den Gipfel Ofterschwanger Horn samt Kreuz und einer rekordverdächtigen Anzahl von Wandergruppen mit. Alle Welt genießt diesen schönen Abschluss der Wandersaison auf einer letzten Bergtour – der Winter naht!
Und wir schließen unseren Aussichts-Ausflug mit einem Einkehrschwung in der urigen Schlitte Hitte ab.
Schee war’s. Dicker Kuss.

Mit den besten Grüßen, Eure Katja Wehr

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